HANNOVER/HATTEN/MAGDEBURG dpa/taz | In den Hochwassergebieten in Deutschland dürfte sich die Lage auch zu Beginn des neuen Jahres nicht entspannen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach sagte am Montag für die kommenden Tage erneut teils viel Regen voraus. In einigen Mittelgebirgen kann laut DWD am Dienstag „ergiebiger Dauerregen“ fallen. Auch am Mittwoch erwartet der DWD wiederholt Regenschauer, im Südwesten zum Abend hin auch einzelne Gewitter, im Südosten dagegen kaum Regen. Gebietsweise fallen Regenschauer laut dem DWD auch am Donnerstag.
Vor allem in Niedersachsen bleibt die Lage in den Hochwasser-Gebieten weiter angespannt. An vielen Orten im Land gibt es nach Daten des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz vom Montag bei den Pegelständen wenig Veränderung. Unter anderem für die Leine, die Aller und an Ober- und Mittelweser sei eine Warnung vor großem Hochwasser aktiv, meldete die Behörde am Morgen.
Einen Tag nach Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) machte sich auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser am Neujahrstag ein Bild der Hochwasserlage in Niedersachsen. Die SPD-Politikerin informierte sich in Hatten-Sandkrug bei Oldenburg über die Situation und sprach mit Einsatzkräften. Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat weitere Unterstützung für die Hochwassergebiete in Niedersachsen zugesagt. Sorgen würden ihr die Wetterprognosen mit weiterem Regen machen, sagte Faeser. „Das erschwert die Lage. Was wir tun können, werden wir tun.“ Sie würden noch einen weiteren Hubschrauber holen, um weiter unterstützen zu können.
Bundeskanzler Olaf Scholz hatte bei seinem Besuch am Silvestersonntag den Zusammenhalt gelobt. „Das Wetter, die Natur fordern uns heraus“, sagte der SPD-Politiker in Verden. „Deshalb ist es wichtig, dass wir im Land zusammenhalten. Überall geschieht das auch durch die zuständigen Organisationen, die Polizei, die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk, auch die Bundeswehr hat ihre Unterstützung zur Verfügung gestellt.“ Auch viele Freiwillige täten alles dafür, die Konsequenzen kleinzuhalten und Menschen und Häuser zu schützen.
Angespannte Lage im Süden Sachsen-Anhalts
Neben Niedersachsen sind vor allem auch der Süden von Sachsen-Anhalt an der Grenze zu Thüringen sowie Gebiete in Nordrhein-Westfalen von Hochwasser betroffen. In Nordrhein-Westfalen kam es zum Jahreswechsel zu einer leichten Entspannung. In Sachsen-Anhalt bleibt die Hochwasserlage stabil, wenn auch teilweise auf einem hohen Niveau.
Angespannt bleibt die Lage weiter im Süden Sachsen-Anhalts an der Grenze zu Thüringen an der Helme. Wegen des Hochwassers an dem Fluss ist die Bahnstrecke dort zwischen Sangerhausen in Sachsen-Anhalt und Artern in Thüringen gesperrt worden. Grund für die Sperrung sei der Einsatz eines Baggers am Bahndamm bei Oberröblingen, um dort den Deich zu sichern, teilte der Landkreis Mansfeld-Südharz mit.
Der Städtetag fordert angesichts des Hochwassers von Bund und Ländern deutlich mehr Geld für den Katastrophenschutz. „Bund und Länder müssen die Mittel für den Hochwasser- und Katastrophenschutz wieder deutlich ausbauen – und zwar dauerhaft und nicht ad hoc über Sonderprogramme. In der Vergangenheit ist beim Katastrophenschutz zu viel gespart worden“, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy am Sonntag.